Onkologisches Zentrum
für Hämatologie und Internistische Onkologie

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Transplantation von Blutstammzellen

Bewährte Behandlung bei Leukämie und Lymphdrüsenkrebs

Stammzellen – woran denken Sie bei diesem Stichwort? An künstlich erzeugte Menschen, an Klone, also an embryonale Stammzellen? In diese Diskussion wollen wir uns mit diesem Beitrag nicht einmischen.

Es geht uns hier um ganz andere Stammzellen, nämlich solche, aus denen die roten und weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen heranreifen. Mit solchen – von außen zugeführten – Blutstammzellen lässt sich eine darniederliegende Blutzellbildung wieder ankurbeln. Blutstammzelltransplantationen haben sich vor allem bei der Bekämpfung verschiedener Formen der Leukämie und des Lymphdrüsenkrebs bewährt.

Störung der Blutbildung

Mit Blutstammzellen allein kann man zwar keine Krebstherapie durchführen – aber mit ihnen lässt sich eine gefürchtete Nebenwirkung hochdosierter Chemo- oder Strahlentherapien bekämpfen: Die Störung der Blutbildung. Ähnlich wie Krebszellen teilen sich Blutstammzellen vergleichsweise schnell. Aus ihnen bilden sich Vorformen aller Blutzellen im Knochenmark, die dann im Blut zu roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen ausreifen.

Chemo- und Strahlentherapie schädigen aber alle sich schnell teilenden Zellen. Das ist der Grund dafür, warum die Zahl der roten und weißen Blutkörperchen im Rahmen einer Chemotherapie unter Umständen dramatisch zurückgeht. Bleierne Müdigkeit und erhöhte Infektanfälligkeit können unter Umständen die Folge sein.

Hochdosis-Chemotherapie

Normalerweise werden Art und Dosis der Chemotherapeutika deshalb so gewählt, dass die Störung der Blutbildung sich in Grenzen hält. Aber das gelingt nicht immer: Bestimmte Formen der Leukämie und des Lymphdrüsenkrebses bedürfen sogar einer so genannten Hochdosis-Chemotherapie, durch die unter Umständen das gesamte blutbildende System ausgeschaltet wird.

Solch aggressive Therapien sind nur deshalb durchführbar, weil sich durch eine anschließende Übertragung (Transplantation) von Blutstammzellen die Schäden in der Blutbildung sozusagen im Nachhinein beheben lassen.

Stammzellen aus dem Blut

Dazu müssen vor der Hochdosis-Behandlung geeignete Blutstammzellen in ausreichend großer Menge gewonnen werden. Blutstammzellen finden sich vorzugsweise im Mark bestimmter Knochen. Bis vor wenigen Jahren wurden sie deshalb direkt aus dem Knochenmark gewonnen. Dazu ist allerdings immer ein stationärer Krankenhausaufenthalt und eine Vollnarkose notwendig.

Seit man weiß, dass einige Blutstammzellen auch aus dem Knochenmark ins Blut auswandern, ist die Gewinnung wesentlich einfacher geworden. Mit geeigneten Behandlungsverfahren lässt sich die Bildung von Blutstammzellen anregen. Nach dieser "Mobilisierung" werden in einer etwa zwei- bis dreistündigen Sitzung Stammzellen mit Hilfe eines so genannten Zellseparators aus dem Blut aussortiert (ähnlich einer Blutwäsche bzw. Dialyse) und anschließend bei minus 196 Grad Celsius eingefroren. Nach der Hochdosis-Chemotherapie oder der Ganzkörperbestrahlung werden die Stammzellen einfach über eine Infusion wieder in den Körper zurückgebracht. Ganz von allein finden sie aus den Blutgefäßen ihren Weg in das Knochenmark, wo sie sich wieder ansiedeln und zu teilen beginnen. So kommt die Blutbildung wieder in Gang.

Autolog oder allogen

Bei solchen „autologen“ Transplantationen werden die Stammzellen vor Beginn der zellzerstörenden Hochdosis-Therapie vom Patienten selbst gewonnen, eingefroren und direkt nach der Therapie wieder zurück übertragen.
Bei Leukämien allerdings – bei denen in der Regel das blutbildende Knochenmark selbst erkrankt ist – werden Fremdspender bevorzugt. Voraussetzung für solch „allogene“ Transplantationen ist die Gewebeverträglichkeit zwischen Spender und Empfänger. Auch bei Leukämien werden die Blutstammzellen meist aus dem Blutkreislauf, nur noch selten aus dem Knochenmark gewonnen.

Vor- und Nachteile

Die Vor- und Nachteile von allogenen und autologen Transplantationen liegen auf der Hand. Beim autologen Verfahren ist nie ganz auszuschließen, dass auch Krebszellen in das Zellkonzentrat gelangen. Zwar kann dieses Risiko durch einen speziellen Reinigungsschritt bei der Gewinnung der Blutstammzellen minimiert werden. Gänzlich auszuschließen ist eine Verunreiniung aber leider nie.
Beim allogenen Verfahren können sich die vom Spender übertragenen Immunzellen gegen Organe und Gewebe des Empfängers richten. Schwere Schäden an Haut, Schleimhäuten und inneren Organen können die Folge sein.

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