Onkologisches Zentrum für Hämatologie und Internistische Onkologie Dr. med. Katrin Heine Dr. med. Joachim Haessner Dr. med. Thomas Gabrysiak Jens Kersten Standort Wolfsburg Kaufhofpassage 5-7 38440 Wolfsburg T 0 53 61 - 89 35 15 - 0 F 0 53 61 - 89 35 15 - 40 E-Mail senden Standort Helmstedt Max-Planck-Weg 7A 38350 Helmstedt T 0 53 51 - 53 615 - 92 F 0 53 51 - 53 615 - 93 Sprechzeiten Anfahrt Impressum Datenschutz |
Schmerzen und Schmerzbehandlung Vor kaum etwas anderem haben Tumorpatienten so viel Angst wie vor unerträglichen Schmerzen Diese Angst ist nur allzu verständlich. Mit einer angepassten Schmerztherapie gelingt es heute aber bei nahezu jedem Patienten, den Schmerz auszuschalten oder zumindest auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. In Deutschland erkranken jährlich etwa 400.000 Menschen neu an Krebs, wobei fast die Hälfte während der Behandlung über Schmerzen klagt; bei fortgeschrittener Erkrankung tun dies sogar 70 bis 90 Prozent aller Patienten. Wie entsteht der Schmerz? Bei Krebspatienten rührt der Schmerz von mindestens zwei Quellen her: Entweder verursacht der Tumor selbst Schmerzen beispielsweise durch Ausschüttung von Schmerz-Botenstoffen oder Schmerzen entstehen, weil der Tumor Organe schädigt, beispielsweise die Lunge oder das Skelettsystem. Tumorschmerzen entstehen nur selten plötzlich, im Allgemeinen beginnen sie als lästige, aber beherrschbare Beschwerden und nehmen dann unbehandelt bis zur Unerträglichkeit zu. Schmerzen sind individuell Was so einfach und plausibel klingt, empfinden Patienten jeweils ganz unterschiedlich: Schmerzen, die für den einen gut auszuhalten sind, verursachen beim anderen einen unerträglichen Leidensdruck. Schmerzen sind also etwas sehr individuelles, sie müssen deshalb im Rahmen eines maßgeschneiderten Konzeptes behandelt werden. Schmerzen kann man messen Zu diesem Konzept gehört zunächst die Messung des individuellen Schmerzes. Als Patient werden Sie aufgefordert, Ihre Beschwerden genau zu schildern und die Stärke der Schmerzen selbst zu beurteilen. Für diese Messung der Schmerzstärke oder Schmerzintensität haben sich verschiedene Verfahren bewährt: Am einfachsten geht das über eine Skala, auf der zwischen keinem, leichtem, mittelstarkem, starkem oder sehr starkem Schmerz unterschieden wird. Manchmal ist es auch sinnvoll, seine eigenen Schmerzen auf einer Skala zwischen 1 und 100 einzuordnen. Bei Kindern wird die Schmerzstärke häufig mit der so genannten Smiley-Skala gemessen. Aus fünf mehr oder minder schmerzverzerrten Gesichtern soll das Kind dasjenige auswählen, das seinen momentanen Zustand am besten beschreibt. Das Ergebnis ist für den Arzt ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl einer geeigneten Schmerztherapie. Die Messungen werden im Verlauf der Therapie außerdem regelmäßig wiederholt, um feststellen zu können, ob die Behandlung wirksam ist. Das WHO-Stufenschema Für die medikamentöse Therapie von Tumorschmerzen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits im Jahre 1986 ein dreistufiges Schema verabschiedet. Mit den Medikamenten der ersten Stufe sollen der WHO zufolge mäßige, mit denen der zweiten Stufe starke und mit Medikamenten der dritten Stufe stärkste Schmerzen behandelt werden. Auf der ersten Stufe stehen Schmerzmittel, die keine Opioide also keine Morphin-ähnlichen Substanzen enthalten. Wenn die Schmerzlinderung auf Stufe 1 nur unzureichend ist, werden sie auf der Stufe 2 mit so genannten schwachen Opioiden kombiniert. Ist auch so keine ausreichende Schmerzlinderung zu erzielen, werden auf Stufe 3 die schwachen Opioide durch starke Opioide (z. B. Morphin oder Methadon) ersetzt. Opioide regelmäßig einnehmen Speziell bei der Schmerzbekämpfung mit Opioiden ist es wichtig, die Medikamente in regelmäßigen Zeitabständen einzunehmen und nicht erst dann, wenn der Schmerz durchbricht. Wer Medikamente gegen chronische Schmerzen nur bei Bedarf einnimmt, läuft Gefahr, dass für die wirksame Schmerzlinderung in kurzer Zeit immer höhere Dosen benötigt werden. Manchmal verordnet der Arzt zusätzlich zu den Schmerzmitteln auch ein Antidepressivum; denn eine depressive Grundstimmung wie sie im Verlauf von Tumorerkrankungen immer wieder vorkommt, macht den Patienten meist schmerzempfindlicher. Das ist wahrscheinlich ein Grund dafür, dass bestimmte Antidepressiva schmerzlindernd wirken. Nicht-medikamentöse Maßnahmen Nicht nur mit Medikamenten lässt sich der Schmerz bekämpfen, auch Massagen, Wärme- oder Kältepackungen sowie Entspannungstechniken oder leichte Gymnastik können schmerzlindernd wirken. >> zurück zur Übersicht |
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